Diagnose Burnout beim Mann – Und wie man „Ausbrennen“ verhindert

Um 7.00 Uhr morgens ins Büro, um 20.00 Uhr abends nach Hause, E-Mails checken, schnell was essen, einen Gute-Nacht-Kuss für die Kinder und am nächsten Morgen beginnt das Hamsterrad wieder… Wer Karriere machen will, muss viel investieren. Doch wann ist viel zu viel?

Burnout – alltägliche Erschöpfung oder lebensbedrohende Depression?
Burnout gilt heute als Massenleiden in der modernen Arbeitswelt. 60-Stunden-Wochen sind keine Top-Manager-Arbeitszeiten mehr, selbst mittlere Angestellte nehmen zahlreiche Überstunden in Kauf, um ihren Arbeitsplatz zu sichern, um „weiter“ zu kommen, um anerkannt zu werden. Was genau unter Burnout verstanden wird – die Meinungen der Fachwelt gehen stark auseinander.

Die einen Psychiater verweigern sich dem Begriff und sind der Ansicht, dass hinter „Burnout“ eine waschechte Depression steckt und das neue Modewort nur Begriffsklauberei ist. Andere wiederum sehen darin eine spezifische Erkrankung, die durch den Dauerspagat zwischen Arbeits- und Familienstress ausgelöst wird. Alltägliche Erschöpfung oder lebensbedrohende Depression?

Anforderungen und Bewältigung
Eines ist klar: Dauerstress in hohem Maße – so hoch, dass dabei die Freuden des Lebens wie ein schönes, gemütliches Essen, soziale Kontakte und Zeit für die Familie partout nicht mehr im Leben Platz haben, kann nicht gesund sein.

Eine der Definitionen für Burnout besagt, dass es sich um ein subjektiv wahrgenommenes Auseinanderklaffen von externen – beruflichen – Anforderungen und Belastungen einerseits und den individuellen Fähigkeiten zur Bewältigung dieser Beanspruchung andererseits ist. Mit dieser Diskrepanz geht oft das Gefühl von Ohnmacht einher.

Mit Selbststeuerung zur Lebens- und Arbeitslust
Durch präventive Maßnahmen kann Burnout vermieden werden: Selbststeuerung und Selbstregulierung ist dabei ein zentrales Thema. Wer die Fähigkeit zur Selbststeuerung besitzt, ist weniger anfällig für Burnout – so Fachstudien zum Thema.

Das bedeutet: Wer zum Perfektionismus neigt und selbst auferlegten Instruktionen wie „Sei perfekt!“ „Streng Dich an!“, „Beeil Dich!“, „Das musst Du schaffen!“ folgt, erkrankt eher an der chronischen Erschöpfung. Eine Stärkung der Selbststeuerung geht mit der Klärung von drei fundamentalen Fragen einher „Wer bin ich?“, „Was will ich?“ und „Wie erreiche ich effizient meine Ziele?“. Das heißt zuallererst einmal nachdenken: Über sich selbst, die gebastelte Identität, das Selbstbild und das Fremdbild. Dann: Seine Werte und Visionen leben, die Ethik und den „tieferen Sinn“ für sich selbst nicht vergessen, die beruflichen und privaten Ziele klären und zu guter Letzt auch die Kompetenzen trainieren, die uns diese Ziele umsetzen helfen.

Ansonsten: Sich mit seinem besten Kumpel bis in die Morgenstunden hinein betrinken. Mal wieder herzhaft lachen. Wildfremden Frauen hinterherpfeifen. Einen ganzen Tag mit den Kindern im Wald oder am See verbringen. Darüber nachdenken, was man als Kind wollte. Als Teenager. Vor zehn Jahren. Wo man jetzt ist. Freunde zum Essen einladen. Lesen statt in die Röhre gucken.

In der Sonne spazieren gehen statt Mails checken. Das Handy und die Uhr zuhause lassen. Spontan wegfahren. Wissen, dass man nur diese paar Jahrzehnte hat, um traumhafte Sonnenuntergänge, ein verliebtes Lächeln und ein leckeres Eis zu genießen. Lieber weniger kaufen und dafür mehr reden. Lieber weniger arbeiten und dafür mehr leben. Und ja, das geht auch mit wenig Geld.

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