Wie wählt man den Trauzeugen aus?

Inzwischen ist der Trauzeuge im Rahmen einer Eheschließung nicht mehr notwendig. Dennoch zählt das Benennen eines Trauzeugen im Zusammenhang mit Hochzeiten immer noch zu den beliebtesten Bräuchen.

In diesem Sinne ist die Auswahl des Trauzeugen eine sehr wichtige Entscheidung. Wird die Tradition ernstgenommen, kommen vor, während und nach der Heirat doch zahlreiche Aufgaben auf ihn zu. Da stellt sich gleich die Frage, wer für dieses „Ehrenamt“ eigentlich in Frage kommt und wer es im Familien- oder Freundeskreis tatsächlich gerne übernehmen würde.

Der Trauzeuge – Gesetz und Tradition

Trauzeugen hat es schon im Mittelalter gegeben. Gerade in Kriegszeiten kam ihnen die Aufgabe zu, die Heirat zu bezeugen. Es kam Anno dazumal oft vor, dass schriftliche Unterlagen vernichtet wurden. Und dann gab es keinen Nachweis der Hochzeit mehr. Dieses Problem sollte durch die Anwesenheit von Zeugen beseitigt werden. Und so war eine Heirat ohne sie für eine lange Zeit gar nicht möglich. Dazu kommt, dass bis zum 19. Jahrhundert nicht der Staat, sondern die Kirche für die Eheschließung zuständig war.Groom With Best Man And Groomsmen At Wedding

Heute können Brautpaare in Österreich oder Deutschland selbst entscheiden, ob sie im Standesamt die Anwesenheit von Trauzeugen wünschen. Die katholische Kirche besteht jedoch weiterhin darauf, dass bei einer Hochzeit zwei Trauzeugen zugegen sind. Der Tradition nach bezeugen die Trauzeugen nicht nur den Akt der Eheschließung, sondern übernehmen sowohl vor und während als auch nach der Heirat verschiedene Aufgaben.

Sie organisieren beispielsweise den Polterabend, helfen bei den Hochzeitsvorbereitungen und fungieren in Folge als eine Art Schirmherrschaft der Ehe. Der Trauzeuge hat demnach ein Auge auf die Eheleute und hilft ihnen durch Krisenzeiten. Im Falle von Zerwürfnissen kann er im Idealfall als neutraler Vermittler den Ehestreit schlichten.

Wer kommt als Trauzeuge in Frage?

Sie haben sich dafür entschieden, einen Bräutigam zu benennen? Dann sollten Sie sich bei der Auswahl genügend Zeit nehmen. In der Regel kommen Familienmitglieder wie Geschwister, aber auch sehr gute Freunde für dieses „Ehrenamt“ in Frage.

Es ist schon wichtig, dass Sie sich für einen Menschen entscheiden, der Ihnen nahe am Herzen ist und dem Sie vertrauen können. Auf der anderen Seite sollte es sich aber auch um einen Menschen handeln, der diese besondere Aufgabe gern übernimmt und nicht als Belastung, sondern als Ehre ansieht. In diesem Sinne zählt nicht nur, wie gut Sie mit Ihrem zukünftigen Trauzeugen befreundet sind, sondern auch, dass er für dieses „Amt“ geschaffen ist. Nicht jeder ist bereit Verantwortung zu übernehmen – doch auch darum geht es. Überlegen Sie es sich demnach gut, wen Sie auserwählen. Ihr Trauzeuge sollte schließlich nicht nur die Trauung bezeugen, sondern auch mit Freude weitere, traditionelle Aufgaben übernehmen.

Welche Voraussetzungen muss ein Trauzeuge erfüllen?

Bedenken Sie bei der Wahl Ihres Trauzeugen, dass für diese Rolle nicht jeder infrage kommt. Die bei der Eheschließung anwesenden Trauzeugen müssen in Österreich folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Ausweispflicht mit einem amtlichen Lichtbildausweis
  • Trauzeugen müssen der Sprache mächtig sein, in der die Trauung stattfindet – oder es wird ein Dolmetscher eingesetzt.
  • Anzahl der Trauzeugen: Es können ein oder zwei Trauzeugen sein.

Wer soll es sein?

Die Auswahl der Trauzeugen ist immer noch sehr traditionell behaftet. Die Braut wählt zumeist eine Frau und der Bräutigam einen Mann. Oft wird die Schwester der Braut als Trauzeugin auserkoren und beim Bräutigam ist es meistens der beste Freund. Die Entscheidung, wen man als Trauzeugen auswählt, kann sich aber auch sehr schwierig gestalten, vor allem wenn gleich zwei Anwärter damit rechnen, dieses ehrenvolle Amt bekleiden zu können.

Andererseits ist es aber auch möglich, dass der Auserwählte ungern in diese verantwortungsvolle Rolle schlüpfen möchte. Wichtig ist, dass Sie niemanden dazu „nötigen“ – Ihr zukünftiger Trauzeuge sollte mit Ihrer Auswahl genauso zufrieden sein wie Sie selbst. Am besten ist es, Sie planen ein gemeinsames Abendessen oder eine andere Aktivität, wobei Sie den Auserwählten einweihen und fragen können, ob er sich über diese Aufgabe freuen würde. Es folgen einige Anhaltspunkte, wie Sie Ihren Trauzeugen auswählen können:

  • Auf wen konnten Sie sich bislang immer verlassen?
  • Wem vertrauen Sie in höchstem Maße?
  • Wer unterstützt Sie gern mit Rat und Tat?
  • Auf wen können Sie bei Ihrer Hochzeit auf keinen Fall verzichten?
  • Zu wem besteht ein ganz besonderer emotionaler Draht?
  • Wer hat Lust, bei den Hochzeitsvorbereitungen mitzuhelfen?
  • Ihr bester Freund kann mit Hochzeit und Ehe überhaupt nichts anfangen? Überlegen Sie es sich gut, ob es nicht einen geeigneteren Menschen in Ihrem Verwandten- oder Freundeskreis gibt.
  • Wird in Ihrer Familie traditionell der Bruder zum Trauzeugen gemacht? Daran sollten Sie sich nur halten, wenn Sie gut mit ihm auskommen.

Wer soll es nicht sein?

Nachdem erläutert wurde, wer als Trauzeuge in Frage kommt, sollte auch darauf eingegangen werden, wer es nicht sein sollte. Bedenken Sie, dass sich auch Ihre Braut und die Familie bei Ihrer Hochzeit rundum wohl fühlen sollten. Wenn Sie einen Trauzeugen wählen, den Ihre Liebste gar nicht leiden kann, wird womöglich das ganze Hochzeitsfest in Mitleidenschaft gezogen.

Als Beispiel soll ein Ex Ihrer Braut herhalten. Vielleicht ist gerade er Ihr bester Freund, doch Sie sollten Ihre Zukünftige unter keinen Umständen diesbezüglich verletzen oder für peinliche Situationen sorgen. Bedenken Sie also, dass es sich zwar um Ihren Trauzeugen handelt, dieser aber auch mit Ihrer Braut gut klarkommen sollte. Und wie bereits angedeutet: Zwingen Sie niemanden zu seinem Glück. Wenn jemand partout kein Trauzeuge sein möchte, wird er sich in seiner Rolle nicht wohlfühlen – und das merkt man ihm auch an.

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