In Zeiten hoher Kraftstoffpreise und wachsender Elektromobilität stellt sich für viele Fahrzeugbesitzer die Frage, welche Rolle Benziner und Dieselfahrzeuge in der Zukunft spielen werden. Aktuell werden in verschiedenen Großstädten Verbote für Dieselfahrzeuge heiß diskutiert.
Bei unseren Nachbarn in Deutschland sind diese Pläne bereits deutlich konkreter. Doch auch der Benziner hat es nicht leicht. In Paris ist zum Beispiel geplant, nach den Olympischen Spielen 2024 ein uneingeschränktes Dieselfahrverbot in der gesamten Stadt zu verabschieden.
Im Jahr 2030 sollen dann die Benziner folgen, sodass ausschließlich Fahrzeuge mit alternativem Antrieb in der französischen Hauptstadt fahren dürfen.
Die Beliebtheit klassisch betriebener Fahrzeuge sinkt immer mehr und es entsteht Unsicherheit darüber, wie lange ein bestimmtes Fahrzeug noch uneingeschränkt überall genutzt werden darf. Wer über einen Verkauf seines Fahrzeugs nachdenkt, sollte gerade jetzt vorher den Autowert berechnen, um keine finanziellen Einbußen zu riskieren.
Zusätzlich wird die österreichische Infrastruktur für Elektrofahrzeuge immer mehr ausgebaut. Auch der Kauf solcher alternativ betriebener Autos wird durch die Automobilindustrie und die Bundesregierung gefördert. Das zentrale Ziel für viele europäische Länder ist die komplette Umstellung der Fahrzeuge auf rein elektrische Fortbewegung.
Wann sind batteriebetriebene Elektrofahrzeuge sinnvoll?
Besonders sinnvoll sind Elektrofahrzeuge für kurze Strecken. Besonders im Carsharing in der Innenstadt lohnt sich die Nutzung batteriebetriebener Elektroautos. Für eine kurze Nutzungsdauer sind sie eine ökologisch angemessene Alternative zum Verbrennungsmotor.
Ein weiteres gutes Beispiel für eine sinnvolle Nutzung von Akkus in einem Elektroauto ist der StreetScooter von DHL.
Dieses Fahrzeug wird meist nur kurze Strecken bewegt und muss oft erneut anfahren. Die normale Route eines Paketzustellers ist auch nicht besonders lang, weswegen der Akku nicht an seine Grenzen kommt. Nach erfolgreicher Paketzustellung wird das Fahrzeug dann über Nacht im Fahrzeugdepot aufgeladen. Doch auch Gabelstapler oder Werkstattfahrzeuge eignen sich perfekt für den Betrieb mit Akkus.
Dennoch bringen batteriebetriebene Elektrofahrzeuge einige Nachteile mit sich. Sie haben beispielsweise eine schlechte Ökobilanz, denn die Herstellung von leistungsfähigen Akkumulatoren erfordert sehr viel Energie. Ein Elektrofahrzeug muss mindestens drei bis fünf Jahre fahren, um eine bessere CO2-Bilanz zu haben als ein sparsamer EURO-6 Diesel. Auch die Beschaffung einiger Ressourcen erweisen sich als umweltschädlich. So werden bestimmte Bestandteile der Akkus in China oder Afrika mit giftigen Chemikalien aus der Erde gewonnen, sodass danach die Umgebung und das Grundwasser stark belastet oder sogar vergiftet sind.
Auch die benötigte Infrastruktur ist kaum realistisch umsetzbar. Die Stromnetze urbaner Gegenden sind für eine hohe Stromentnahme durch Elektrofahrzeuge nicht ausgelegt. Zwar könnten Induktionsschleifen im Asphalt das Problem beheben, sind aber viel zu teuer und schwer umsetzbar. Besonders Großstädte würden während der Baumaßnahmen einen Verkehrsinfarkt erleiden. Die Alltagstauglichkeit darf ebenso angezweifelt werden, da die Akkus auch bei einer stark energiebewussten Fahrweise bei Idealbedingungen maximal für 500 Kilometer reichen. Unter realen Bedingungen reduziert sich die Reichweite auf etwa 200 bis höchstens 400 Kilometer.
Ein letzter großer Kritikpunkt ist die Lebenszeit der Akkus. Diese verlieren bereits nach wenigen Jahren einen spürbaren Anteil ihrer ursprünglichen Kapazität. Dies hat auch erheblichen Einfluss auf ihre Wertentwicklung. Der damit einhergehende Wertverlust wirkt sich schmerzlich auf den Weiterverkauf des Autos aus. Der französische Hersteller Renault versucht das Problem zu lösen, indem die Akkus der Fahrzeuge nur vermietet und bei auftretender Leistungsminderung ausgetauscht werden.
Vor- und Nachteile von Brennstoffzellenautos
Aktuell werden Brennstoffzellenautos vorzugsweise von asiatischen Herstellern produziert. Ihre Funktionsweise ist umweltschonend und effizient. Das Fahrzeug wird mit Wasserstoff betankt. Dieser wird in der Brennstoffzelle in Energie umgewandelt. Aus dem Auspuff kommt lediglich Wasserdampf. Allerdings ist diese Antriebsform nur dann emissionsfrei, wenn der Wasserstoff durch den Einsatz von erneuerbaren Energien erzeugt wurde.
Ein weiterer Vorteil von Brennstoffzellenautos liegt zum Beispiel darin, dass sie deutlich schneller zu betanken sind. Während batteriebetriebene Elektroautos über Nacht aufgeladen werden müssen, dauert der Tankvorgang bei Brennstoffzellenautos nur etwa drei Minuten. Zusätzlich ist die Beschaffung des Treibstoffs vom Ausland unabhängig, da Wasserstoff in Österreich produziert werden kann.
Wasserstoff ist ein gutes Speichermedium. Ein großes Problem der Windkraft besteht derzeit noch darin, dass der erzeugte Energieüberschuss das Stromnetz belastet. Dieser Überschuss kann problemlos dazu genutzt werden, um Wasserstoff zu produzieren. Sollte ein Energiemangel bestehen, wird der gespeicherte Wasserstoff einfach wieder in Energie umgewandelt. So entsteht ein umweltfreundliches System, das keine fossilen Brennstoffe nutzen muss.
Ein Nachteil von Brennstoffzellenfahrzeugen ist die geringe Verfügbarkeit von Tankmöglichkeiten. Aktuell gibt es nur 5 Wasserstofftankstellen in Österreich. Diese sollen aber weiter ausgebaut werden. Allerdings ist der Preis für Wasserstoff als Antriebsstoff noch immer sehr hoch. Wegen der wenigen Käufer kostet 1 Kilogramm Wasserstoff 9,50 Euro. Mit dieser Menge fährt man etwa 100 Kilometer. Auch die hohen Anschaffungskosten der Fahrzeuge sind ein großer Nachteil. Der Toyota Mirai kostet beispielsweise 72.000 Euro. Bei höheren Absatzzahlen werden die Kosten für ein Brennstoffzellenauto allerdings deutlich sinken.
Fazit: Da mittlerweile das Verbot von Verbrennungsmotoren innerhalb von Großstädten diskutiert und das Bewusstsein zum Thema Umweltschutz immer größer wird, bewegt sich die Zukunft der Mobilität deutlich in Richtung Elektromobilität. Insbesondere Vorfälle wie der Dieselskandal treiben diese Entwicklung voran. Während Elektrofahrzeuge mit Akkus besonders wegen noch nicht gänzlich alltagstauglich sind, sind Brennstoffzellenautos verhältnismäßig teuer. Ökologisch gesehen ist der Umschwung zur Elektromobilität die logische Schlussfolgerung der umweltbewussten Technologieentwicklung. Besonders Brennstoffzellenautos haben eine große Chance darauf, die Zukunft der Mobilität entscheidend mitzubestimmen.