Wenn die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen langsam mehr kosten als der Kuchen selbst – dann ist das ein Zeichen, dass man das Erwachsenenalter erreicht hat.
Wer es schon geschafft hat, bei Mami auszuziehen und nun in einer kleinen Mietwohnung oder einer WG wohnt, denkt langsam an die eigenen vier Wände: Eine eigene Wohnung oder gar ein eigenes Haus?
Es gibt verschiedene Strategien, um diesen Wohnwunsch Wirklichkeit werden zu lassen, die üblichen Wege zum Eigenheim sind ein Bankkredit oder das Bausparen.
Bausparen
Ein Bausparvertrag kombiniert die Finanzierung einer Immobilie und das Sparen. Mit einem Bausparvertrag werden regelmäßig Beträge beiseitegelegt und so Eigenkapital angespart.
Wer eine bestimmte Eigenkapitalrate erreicht, sichert sich für später ein zinsgünstiges Bauspardarlehen. Wer beispielsweise zehn Jahre lang in die Bausparkasse einbezahlt, hat später mehr als das Doppelte des Geldes zur Verfügung, das angespart wurde.
Worauf achten beim Bausparen?
Tarife und Bausparsumme anpassen
Die gute Nachricht: Bausparen lohnt sich! Allerdings müssen der Tarif und die Bausparsumme optimal an die Situation des Kunden angepasst sein. Wer z.B. eine sehr hohe Bausparsumme erreichen muss, bis ihm der Bausparvertrag zugeteilt wird, wartet womöglich zu lange auf das günstige Bauspardarlehen. Gehen Sie Ihren Finanzierungsplan genau durch und überlegen Sie, wann Sie das günstige Darlehen spätestens in Anspruch nehmen möchten.
-Staatliche Förderung
Die staatliche Förderung macht Bausparen zusätzlich attraktiv. Wer z.B. einen zertifizierten Riester-Bausparvertrag abschließt, erhält später für die Tilgungsbeträge noch staatliche Zulagen und Steuervorteile aus der staatlichen Riester-Förderung. (nur in Deutschland).
Nutzen Sie diese Chance, ist der Vertrag allerdings zweckgebunden, d.h. Sie müssen die angesparte Summe und das Darlehen für die Eigenheimfinanzierung verwenden. Neben der Riester-Förderung gibt es noch die staatliche Wohnungsbauprämie, die Häuslebauer nutzen können.
-Rendite-Bausparverträge
Ein Bausparvertrag kann eigentlich bereits mit 18 Jahren abgeschlossen werden. Bausparen lohnt sich auch als reine Geldanlage, z.B. bei den sog. „Rendite-Bausparverträgen“. Wer nach sieben Jahren kein Darlehen in Anspruch nimmt, erhält Bonuszinsen. Diese Art von Bausparverträgen ist ideal für junge Sparer.
Sie können später auch die staatliche Wohnungsprämie in Anspruch nehmen, wenn Sie Ihren Bausparvertrag nicht zur Immobilienfinanzierung verwenden. Damit steigen die Zinsen auf bis zu 5 Prozent, weit mehr, als Banken zurzeit bezahlen.
Vor- und Nachteile des Bausparens im Überblick
+sehr günstiges Immobiliendarlehen (2,5 – 3,5 %)
+unabhängig von gesamtwirtschaftlicher Kapitalmarktzinsen-Entwicklung, hohe Zinssicherheit
+staatliche Förderung möglich (Riester-Bausparvertrag)
-niedrige Zinsen in der Sparphase (0,5 – 1,5 %)
-Abschlussgebühr und Kontogebühr
-Bausparsumme und Tarif müssen angepasst sein
Immobilienkredit – Hypothekardarlehen
Eine weitere, gern genutzte Möglichkeit, um den Traum vom Eigenheim wahr zu machen ist der Immobilienkredit von der Bank. Derzeit befindet sich Europa in einer Niedrigzinsphase, die Umstände für einen Wohnungskauf sind also gut.
Für einen Immobilienkredit mit einer Zinsbindung von zehn Jahren zahlen Wohnungskäufer derzeit etwa drei Prozent Zinsen, das ist in etwa die Hälfte des Zinsniveaus vor zehn Jahren.
Worauf achten beim Immobilienkredit?
-Diverse Kreditangebote miteinander vergleichen und beste Zinsen sichern
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Banken sind enorm, aus diesem Grund sollten Kreditwillige unbedingt mehrere Kreditangebote einholen und die Zinsen genau vergleichen. Schon ein halber Prozentpunkt weniger Effektivzins wiegt schwer:
Bei einem Darlehen von 200.000 Euro über zwanzig Jahre entspricht ein halber Prozent etwa 22.000 Euro. Keine Kinkerlitzchen!
–Der Effektivzins als Vergleichskriterium
Der effektive Zinssatz ist beim Vergleich von Kreditangeboten die wichtigste Größe. Er drückt in Prozent aus, wie viel der Kredit im Jahr kostet und ist somit der Vergleichsmaßstab.
Wie die Banken den Effektivzins berechnen müssen, ist vom Gesetz vorgeschrieben. Vermittlungsgebühren oder Bearbeitungsgebühren sind im effektiven Jahreszins enthalten. Jedoch nicht immer alle Nebenkosten: Schätzgebühren oder Teilauszahlungszuschläge werden von vielen Banken gesondert berechnet und aufgeschlagen. Fragen Sie konkret nach den Kosten „außerhalb“ des effektiven Zinssatzes!
-Flexible Rückzahlung sichern
Sichern Sie sich kostenlose Extras wie Sonderzahlungen über fünf oder zehn Prozent der Kreditsumme oder eine nachträgliche Änderung der monatlichen Rate.
So können Sie Ihre Kreditraten dem Einkommen anpassen und geraten nicht so leicht in einen Engpass. Die Darlehen mit einem solchen Spielraum sind dabei meist gar nicht teurer als jene mit starren Tilgungsvorgaben.
Vor- und Nachteile des Immobilienkredits im Überblick
+aktuell niederes Zinsniveau um die 3 Prozent für 10jährige Zinsbindung (Stand 2013)
+flexible Rückzahlungsmöglichkeiten (Sondertilgungen, Änderung der Rate)
+Zinsvergleiche durchführen und sparen
-hohe Zinsunterschiede der einzelnen Bankanbieter
-neben den effektiven Zinsen gibt es weitere Sonderposten, die extra bezahlt werden müssen, z.B. Schätzgebühren oder Teilauszahlungszuschläge
Weitere Themen im Männer Ratgeber
- Tagesgeld oder Festgeld Anlage – Welches Konto sollte man für die Geldanlage wählen? Wohin mit dem Ersparten? Seit den Börsenturbulenzen, Finanzkrisen und nie enden wollenden Euro-Krisen stellt sich diese Frage immer dringender. Selbst als „bombensicher“ angepriesene Fonds und...