Die Immobilie als Geldanlage: Worauf Investoren achten sollten

Wegen der aktuellen Niedrigzinsen stehen Immobilien bei Anlegern hoch im Kurs. Zum einen sind die Kredite für Immobilien so günstig wie selten, zum anderen kann so der steigenden Inflation ein Schnippchen geschlagen werden.

Das „Betongold“ gilt gerade in unsicheren Zeiten als krisensichere Geldanlage. Doch nicht immer steigen die Preise für Immobilien: Objekte in Gegenden mit schlechter Infrastruktur oder mit Mängeln können auch im Wert sinken. Wir zeigen, worauf Investoren achten sollten. Ob sich eine Investition in eine Immobilie lohnt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Auch bei Wohnungen und Häusern gilt: Nicht alles ist Gold, was glänzt.

Das passende Objekt: Mikro- und Makrolage analysieren

Ob die Investition Rendite bringt, hängt von der baulichen Qualität des Objektes, von dessen Lage und natürlich von dem bezahlten Preis ab. Ein renovierungsbedürftiges Haus in einer strukturschwachen Lage kann mitunter auch Verluste einbringen.

Tipp: Renditen genau berechnen
Tipp: Renditen genau berechnen

Investoren sollten also die Mikro- und Makrolage (Regionale Entwicklung, Infrastrukturen, Verkehrsanbindung, Lärm etc.), sowie den baulichen Zustand des Gebäudes genau unter die Lupe nehmen, bevor sie „zuschlagen“.

Immobilien Ratgeber

1) Passende Lage finden für ihren Immobilienkauf
2) Die Immobilie als Geldanlage
3) Wert einer Immobilie ermitteln

Und selbst die Investition in Objekte an attraktiven Standorten ist nur dann sinnvoll, wenn der Preis stimmt. Unter http://derstandard.at/1358304962781/Immobilie-statt-Sparbuch-Was-Vermieter-wissen-muessen gibt es einen Überblick über Tipps für die Investition in Immobilien als mögliche Alternative und weitere Hintergrundinfos.
Prüfen Sie Wohnungsangebote also so sorgsam, als ob Sie selbst einziehen wollten. Achten Sie außerdem auf das Alter des Objektes, auf die Größe und den Grundriss, auf die Ausstattung und den baulichen Zustand.

Eigenkapitalquote von mind. 30 %

Der Kauf von Immobilien als Kapitalanlage ist nur dann sinnvoll, wenn das für den Kauf benötigte Geld ohne Probleme längere Zeit gebunden sein soll. Wer plötzlich unter Druck verkaufen muss, um liquide zu sein, macht unter Umständen ein Verlustgeschäft. Die Untergrenze für die Eigenkapitalquote liegt bei mindestens 30 %.

Wem es hingegen nur um eine möglichst hohe Rendite geht, der kann sich auch über indirekte Investments in Immobilien über Fonds Gedanken machen und so einen Wertzuwachs erhalten. Hierbei sollte man allerdings daran denken, Angebote möglichst genau miteinander zu vergleichen.

Finanzierung über die Miete

Klar, wird die gekaufte Wohnung vermietet, kann mit dem Mietzins der Kredit gedeckt werden. Kalkulieren Sie allerdings im Zweifelsfall niedriger! Weitere Tipps für die Finanzierung der Immobilie über die Miete:
● Verlassen Sie sich nicht auf den Makler, der möglicherweise unrealistische Mietpreise angibt. Ziehen Sie den örtlichen Mietpreisspiegel zu Rate und fragen Sie evtl. bei den Nachbarn nach, wie hoch die Miete ist.
● Erstellen Sie gemeinsam mit der Bank einen Liquiditätsplan. Stellen Sie die voraussichtlichen Mieteinnahmen den Ausgaben (Reparaturen, Gärtner etc.) gegenüber.
● Die Immobilie, die Sie ins Auge gefasst haben, ist bereits vermietet? Grundsätzlich ist das natürlich positiv. Als Eigentümer treten Sie in das bestehende Mietverhältnis ein – achten Sie deshalb darauf, ob die bezahlte Miete marktgerecht ist.

Die Brutto- und die Nettomietrendite

Mit der Kennziffer „Mietrendite“ wird angegeben, wie der jährliche Mietertrag im Verhältnis zu den Anschaffungskosten steht. Eine attraktive Nettomietrendite liegt nicht unter 4 %.
● Die Bruttomietrendite
Bei der Bruttomietrendite wird die Jahresmiete (kalt) zum Kaufpreis in Verhältnis gesetzt. Sie sollte zwischen 4 und 5 % liegen. Nebenkosten werden hier außer Acht gelassen, deshalb entspricht diese Bruttomietrendite nicht ganz der Realität.
Beispielrechnung:
Nettokaltmiete 5.500 €
Kaufpreis 100.000 €

5.500 / 100.000 = Bruttomietrendite: 5,50 %

● Die Nettomietrendite
Diese Kennzahl berücksichtigt die einmaligen und laufenden Nebenkosten. Zum Kaufpreis werden die Nebenkosten hinzugerechnet. Bei der Nettokaltmiete werden Verwaltungskosten und Instandhaltungskosten subtrahiert.
Beispiel: Erfolgsgeschichte von Immobilien in Kitzbühel

Ein Beispiel dafür, dass das „richtige Händchen“ beim Immobilienkauf unter Umständen sehr viel Geld wert ist, ist die Preisentwicklung im Tiroler Nobelort Kitzbühel.

Wer sich dort vor 20 Jahren eine Zweitwohnung zugelegt hat, darf sich über ein sehr gutes Geschäft freuen – selbst bei Bestandswohnungen gehen die Preise in Richtung 5.000 € pro Quadratmeter. Hier konnten Wertsteigerungen von bis zu hundert Prozent erzielt werden. Experten sind sich einig, dass die Nachfrage im Luxussegment weiter ansteigen wird – und die Preise auch in den kommenden Jahren anziehen.

Immobilienkauf für den Eigenbedarf

Etwas anders gestaltet sich die Situation für Personen, die eine Immobilie kaufen und diese anschließend auch bewohnen wollen. Wer eine Immobilie für den Eigenbedarf kauft, kann mit vielen Vorteilen rechnen. Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Die Vorteile

● Aktuelle Niedrigzinsen
Anleger bezahlen derzeit – und wohl auch in den kommenden Jahren – extrem niedrige Zinsen für Hypothekendarlehen.

● Mietfreiheit
Wer seine Immobilie im Alter abbezahlt hat und dort wohnt, bleibt von Mieterhöhungen verschont.

● Förderung durch den Staat
Eine evtl. staatliche Förderung erhöht die Attraktivität des Immobilienkaufs weiter.
● Inflationsschutz
Das „Betongold“ gilt noch immer als bester Schutz gegen die schleichende Inflation.
Die Nachteile

● Mangelnde Liquidität
Wer ein Haus oder eine Wohnung kauft, bindet sein Vermögen dauerhaft. Ein Objekt kann nicht so schnell zu Geld gemacht werden wie Aktien oder Anlagen.

● Kosten
Reparaturen, Versicherungen & Co. – Hauseigentümer müssen monatlich mit einem bestimmten Betrag rechnen, der für den Werterhalt benötigt wird.

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