Für manche eine Jugendsünde, die gern vergessen wäre, für andere ein langgehegter Wunsch. Fest steht allerdings eines: Tätowierungen haben sich in Tausenden von Jahren v. Chr. auf dem gesamten Globus in diversen Kulturen unabhängig voneinander entwickelt.
Ob die Gletschermumie Ötzi oder die indigene Bevölkerung Südamerikas – Tätowierungen sind rituelle, sakrale oder selbstdarstellende Symbole, die seit jeher von Menschen zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden.
Derzeit sind etwa 25 Prozent der deutschen Männer und Frauen unterhalb von 34 Jahren tätowiert, Tendenz steigend. Wer mit dem Gedanken spielt, sich ebenfalls ein Tattoo stechen zu lassen, sollte sich mit der Entscheidung für das Tattoo-Motiv und der Auswahl des Tattoo-Studios genügend Zeit lassen.
Schließlich begleitet einen das Kunstwerk auf der Haut ein Leben lang – und die Entfernung des Tattoos kostet dreimal so viel wie die ursprüngliche Tätowierung. Lesen Sie in unserem Ratgeber, wie sie sich vor Fehlgriffen schützen können. Fachliche Beratung gibt es beim Tätowierer-Verband „United European Tattoo Artists“.
Die Entscheidung: Tattoo-Motiv und Körperregion auswählen

Bildrechte: robstephaustralia/flickr.com
Sie haben bereits seit Jahren ein bestimmtes Tattoo-Motiv im Kopf? Gut so, das bedeutet, dass Ihr Tattoo relativ resistent gegen Moden ist. Erinnern Sie sich an die 90er-Jahre Mode mit den „Tribal-Tattoos“, umgangssprachlich auch „Arschgeweih“ genannt?
Möchten Sie heute so eines haben? Eben. Ihr Tattoo-Motiv sollte also individuell sein und keinesfalls nur einem Modetrend folgen. Was heute in ist, ist morgen vielleicht untragbar. Nehmen Sie sich dementsprechend viel Zeit, um einen Körperschmuck zu finden, der Ihnen auch in zehn Jahren noch zusagt.
Neben der Auswahl des Tattoo-Motivs muss eine weitere Entscheidung getroffen werden – die Körperregion, die künftig von dem Tattoo geziert werden soll.
Entscheidungskriterien sind dabei zum einen die Schmerzempfindlichkeit der Körperstelle, zum anderen die Sichtbarkeit. Soll das Tattoo nur für jene sichtbar sein, die Sie gut kennen (Stellen hinter dem Ohr, Nacken, Steißbein oder Füße) – oder auch für Arbeitgeber & Co.? (Hände, Beine etc.)
Als besonders schmerzhafte Stellen für das Stechen eines Tattoos gelten der Nacken und der Bereich über den Rippen. Der Schmerz am Oberarm ist hingegen relativ wenig schmerzempfindlich.
Ein geeignetes Tattoo-Studio finden
Die Auswahl eines ausgebildeten, guten Tätowierers gehört ebenfalls zu den Basics, damit Sie mit Ihrem Tattoo lange Freude haben. Leider gibt es in der Branche noch immer schwarze Schafe, welche die Hygienevorschriften nur ungenügend einhalten. Da beim Tätowieren die oberen Hautschichten verletzt werden, kann es bei mangelnder Hygiene zu äußerlichen Verunstaltungen und Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder Aids kommen.
Eine kurze Checkliste, um die Professionalität des Tätowierers einschätzen zu können:
-Der Tätowier-Arbeitsplatz sollte deutlich vom übrigen Studio abgeteilt sein.
–Waschplätze sollten mit Desinfektionsmittel und Handtuchspender ausgerüstet sein.
-Der Arbeitsplatz soll keimfrei und so sauber wie möglich sein.
-Er muss nach jedem Kunden gereinigt und desinfiziert werden.
–Die Farben sollten in Einmalgefäßen aufbewahrt werden, die nur für einen Kunden eingesetzt werden.
-Der Tätowierer sollte Einmalhandschuhe tragen und sämtliche Hygienemaßnahmen beachten.
-Essen und Trinken hat am Arbeitsplatz nichts zu suchen.
-Der Kunde sollte vor dem Tätowieren nach Allergien und Krankheiten befragt werden.
–Der Tätowierer muss den Kunden über Risiken aufklären.
-Die Haut des Kunden muss vor dem Beginn desinfiziert werden.
Vor- und Nachbereitung
Auch der Kunde muss einiges beachten, damit beim Tätowieren alles glatt geht:
-24 Stunden vor dem Tätowieren darf kein Alkohol getrunken und keine Drogen genommen werden.
-Der Tätowierer muss über medikamentöse Behandlungen informiert werden.
–Vor dem Termin genügend trinken, essen und schlafen.
-Nach dem Tätowieren sollte die Wunde regelmäßig mit Wundheilsalbe eingecremt werden.
-Während der ersten Wochen nach dem Stechen auf Sauna, Solarium und Schwimmbadbesuche verzichten.
Tattoo entfernen
Wenn das Tattoo trotz aller Vorbereitung doch nicht gefällt, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Tattoo mit Lasergeräten entfernen
Tattoos können mit einem Lasergerät wieder entfernt werden. Doch Achtung: Durch die falsche Handhabung von Geräten können Narben zurückbleiben. Das Entfernen von Tattoos ist teuer und schmerzhaft. Lassen Sie sich von einem Dermatologen umfassend beraten, falls Sie ihr Tattoo mit einem Lasergerät entfernen lassen möchten. Die Laserstrahlen brechen die Makrophagen, hauseigene Zellen, die die Farbpigmente „einkapseln“ wieder auf.
Allerdings reicht eine Laserbehandlung nicht aus, je nach Farbe sind zwei bis zehn Laserbehandlungen erforderlich. Von Tattoo-Entfernungen mit flüssigen Lösungen raten Experten derzeit noch ab, da sie mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Aufgrund der recht neuen Behandlungsform liegen noch keine klinischen Bewertungen und Langzeitstudien vor. Dermatologen raten auch von der Entfernung von Tätowierungen mit fragwürdigen „Tattoo-Cremes“ ab.
2. Cover-up-Tattoo
Eine weitere Alternative ist das sogenannte Cover-up-Tattoo. Dabei wird das eigentliche Tattoo nicht entfernt, sondern aufgehellt und ein weiteres Motiv darüber tätowiert. Wer einen sehr kunstfertigen Tätowierer für seinen Körperschmuck findet, kann sein „altes“ Tattoo dadurch durchaus in ein ansehnliches „neues“ Tattoo verwandeln.
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