Wie wird die Rendite einer Aktie eigentlich bestimmt? Die Aktienrendite setzt sich aus den Kursänderungen und den jeweils erhaltenen Dividenden zusammen. Sie ist somit die aussagekräftigste Kennzahl für die Entwicklung der Geldanlage.
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In diesem Artikel werden vor allem Dividendenaktien näher beleuchtet, diese zeichnen sich im Vergleich zu Wachstumsunternehmen vor allem durch die Zahlung einer höheren Dividende aus. Dividenden werden in der Regel in bar und als Betrag in einer gewissen Höhe pro Aktie ausgezahlt.
Inhalt:
- Online Broker wechseln – Aktien, Sparplan & ETF – Vergleich 2022
- Aktien kaufen in Österreich – Chancen & Risiken
- Dividendenrendite bei Dividendenaktien in Österreich
- Dividendenwachstum bei Investments beachten
- Welche Dividendenaktien kaufen?
- Beste Dividendenaktie in Österreich? – OMV AG
- Aktie Dividendenrendite Wachstum 5 Jahre Ausschüttungsquote
Aktien kaufen in Österreich – Chancen & Risiken
Gerade in Hinsicht auf niedrige Anleihenrenditen, die bereits seit Jahren äußerst niedrig oder gar negativ sind, erfreut sich die Investition in Dividendenaktien immer größerer Beliebtheit. Trotz Corona-Pandemie und Lieferkettenkrise haben die ATX Firmen im letzten Jahr Dividenden im Wert von mehreren Milliarden Euro ausgeschüttet. Im Durchschnitt rund drei Prozent Dividendenrendite können Investoren von ATX-Unternehmen erwarten, zum Vergleich, die Österreichischen Staatsanleihen erzielen zurzeit eine Rendite von 0,6 %.
In der Regel glänzen diese Firmen mit soliden und krisensicheren Geschäftsmodellen, zwar sind Dividenden nicht garantiert, eine kontinuierliche Dividendenzahlung gilt aber als Zeichen für eine gute Unternehmensführung sowie ein starkes Geschäftsmodell. Aktien mit solider Dividendengeschichte können daher in Krisenzeiten die Funktion eines Airbags für ein Depot erfüllen. Auch die Kursschwankungen sind im Vergleich zu Wachstumsunternehmen in der Regel geringer, weshalb sie auch im Zuge von Wirtschaftskrisen einen Schutz gegen sinkende Kurse bieten.
Doch nicht jede Aktiengesellschaft, die eine gute Dividende bezahlt ist empfehlenswert, um festzustellen, ob sich eine Dividendenaktie lohnt müssen verschiedene Kennzahlen betrachtet werden. Zunächst muss beleuchtet werden, was eine starke Dividendenaktie auszeichnet, einige der entscheidenden Punkte sind etwa die Dividendenrendite, das Dividendenwachstum sowie die Ausschüttungsquote.
Dividendenrendite bei Dividendenaktien in Österreich
Die Dividendenrendite ist hierbei die wohl wichtigste Kennzahl für den Kauf einer Dividendenaktie, sie gibt das Verhältnis der Höhe der Dividende zum Aktienkurs an und wird in Prozent angegeben. Mit steigender Dividende oder fallendem Aktienkurs steigt die Dividendenrendite jeweils.
Ein Beispiel: Der Aktienkurs der OMV beträgt € 52,- zur Zeit, für 2022 wird eine Dividende von € 2,19 erwartet, was für 2022 eine Dividendenrendite von 4,21 % ergibt. Zu beachten ist jedoch, dass die Dividendenrendite je nach dem jeweiligen Kaufpreis variieren kann, hat etwa jemand zum Preis von € 30,- Aktien der OMV gekauft, ergibt seine individuelle Dividendenrendite 7,2 %. Die Formel für die Dividendenrendite lautet: Dividende ÷ Aktienkurs × 100 = Dividendenrendite in Prozent
Neben der bereits genannten OMV haben im ATX auch die Österreichische Post sowie die Vienna Insurance Group eine hohe Dividendenrendite zu bieten.
Dividendenwachstum bei Investments beachten
Neben der Höhe der Dividende ist auch das Wachstum dieser ein wichtiger Punkt für Dividendeninvestoren. Eine Dividendenerhöhung weist in der Regel auf ein solides und wachsendes Unternehmen hin, deren Aktien eine solide Investition und für manch Anleger eine potenzielle Einnahmequelle darstellen können.
Aktien mit einem hohen Dividendenwachstum im ATX sind etwa May-Melnhof Karton mit 22 % sowie die Wienerberger AG mit 25 % in den letzten drei Jahren, trotz Corona- und Lieferkettenkrise. Die Österreichische Post AG sowie die Voestalpine AG mussten hier in den letzten Jahren hingegen die Dividenden kürzen, ganze 4 % waren es bei der Post, die Voestalpine traf es mit -14 % noch schwerer.
Ausschüttungsquote
Unabhängig davon, ob ein Unternehmen mit hoher Rendite oder mit jährlich steigender Dividendenausschüttung glänzen kann, ist eine Dividendeninvestition eine solide Möglichkeit einen Ertragsstrom aus seiner Geldquelle zu generieren, etwa als passive Einkommensquelle.
Doch auch wenn eine hohe Dividendenrendite und ein hohes Dividendenwachstum in der Regel auf ein gut aufgestelltes, solide wirtschaftendes und Gewinne steigerndes Unternehmen hinweist, kann dies auch ein Trugschluss sein, deshalb betrachten wir eine dritte Kennzahl, die Ausschüttungsquote.
Die Ausschüttungsquote zeigt, welcher Anteil des Jahresüberschusses der Aktiengesellschaft in Form der Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Hier gilt zu beachten, dass die Ausschüttungsquote nicht zu niedrig (unter 25 %) und auch nicht zu hoch (über 75 %) sein sollte. Als Grund hierfür ist, dass eine niedrige Ausschüttungsquote auf eine geringe Beteiligung der Aktionäre schließen lässt, eine zu hohe hingegen lässt dem Unternehmen wenig Spielraum hinsichtlich Investitionen. Die Ausschüttungsquote im ATX liegt im Schnitt zwischen 30 und 40 %. Berechnet wird die Ausschüttungsquote mit folgender Formel: „Dividende je Aktie/Gewinn je Aktie *100)
Eine hohe Ausschüttungsquote haben im AT etwa wie Vienna Insurance Group (49 %) und die EVN AG (45 %), ein Beispiel für eine zu hohe Ausschüttungsquote zeigt die Österreichische Post AG, die mit 103 % mehr ausschüttet als sie Gewinn erwirtschaftete, hier wurden also Schulden gemacht, um die Dividende zu zahlen.
Welche Dividendenaktien kaufen?
Der heimische ATX beherbergt einige sehr starke Dividendenaktien, die sich auch im internationalen Vergleich bewähren können. Besonders die Mayr-Melnhof Karton AG glänzt mit drei Starken Werten bei den Kennzahlen, zahlt also eine gute Dividende die stetig wächst.
Gleiches gilt auch für Wienerberger und die Vienna Insurance Group. Als Aktie mit starkem Kurswachstum in den letzten Jahren kann auch die Verbund AG mit einem guten Wachstum aufwarten und schließt damit weiter zu den etablierten Dividendenaktien wie der UBM Development AG oder der Bawag Group AG auf. Diese können mit einer hohen Dividendenrendite glänzen, verfügen jedoch nur über ein geringes Wachstum.
Beste Dividendenaktie in Österreich? – OMV AG
Als attraktivste Dividendenaktie glänzt hier jedoch die OMV AG mit einer Dividendenrendite von 3,6 %, einem Dividendenwachstum über die letzten drei Jahre von 13 % sowie einer Ausschüttungsquote von 38 %.
Jedoch sollte bei jedem Aktienkauf der richtige Zeitpunkt abgewartet und nicht blind gekauft werden. Zu beachten ist auch, dass neben den Kennzahlen betreffend der Dividende auch andere Kennzahlen wie etwa die Schuldenquote, die Eigenkapitalrendite sowie KUV und KGV beachtet werden sollen.
Abschließend eine Übersicht über die Kennzahlen des Jahres 2022 der, aus unserer Sicht, attraktivsten Dividendenaktien im ATX.
Aktie Dividendenrendite Wachstum 5 Jahre Ausschüttungsquote
- Vienna Insurance Group 3 % 4,6 % 49 %
- Raiffeisen Bank 1,8 % 0 % 14 %
- Österreichische Post AG 4,2 % -4 % 103 %
- OMV 3,6 % 13 % 38 %
- Mayr-Melnhof Karton 1,8 % 22 % 26 %
- EVN AG 2 % 4,3 % 45 %
- Voestalpine AG 1,5 % -14 % 18 %
- Wienerberger AG 1,8 % 25 % 42 %
- Verbund AG 0,8 % 16,5 % 33 %
- Bawag Group AG 8,6 % 0 % 20 %
- UBM Development AG 5 % 6 % 40 %
WICHTIG: Diese Aktien Empfehlungen und Tipps stellen KEINE Anlageberatung dar. Entscheiden Sie selbständig, informieren Sie sich zu aktuellen Kursen und beachten Sie das Risiko von einem Totalverlust ihres eingesetzen Kapitals an den Börsen! KEINE Haftung für Entscheidungen und Verluste aufgrund ihrer Investitionen!